Planetary Health Diet in der Schweiz 2024

Autoren: Matthias Eggenschwiler, Marc Linzmajer, Melanie Stoll, Lia Bally

Sprache: Deutsch (nur als PDF-Datei erhältlich)

Dieser Bericht untersucht die aktuellen Ernährungsgewohnheiten in Schweizer Haushalten, mit einem besonderen Fokus auf den Konsum von Milchprodukten und deren pflanzlichen Milchproduktalternativen im Kontext einer gesunden und nachhaltigen Lebensmittelauswahl, in Anlehnung an die Eat-Lancet Planetary Health Diet (EAT-Lancet Commission, 2019). Zwischen 2022 und 2024 sank der Anteil omnivorer Haushalte in der Schweiz von 70.6 % auf 63.6 %. Gleichzeitig stieg der Anteil flexitarischer Haushalte von 18.3 % auf 26.6 %, was eine wachsende Bereitschaft zur bewussten Einschränkung des Fleisch- und Fischkonsums zeigt. Der Anteil ovolaktovegetarischer Haushalte nahm leicht zu (von 7.8 % auf 8.1 %). Die vegane Ernährung blieb auf einem weiterhin sehr niedrigen Niveau (von 0.5 % auf 0.3 %).

Weiter zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass lediglich 13 % der Haushalte die Kriterien einer gesunden, nachhaltigen Nahrungsmittelauswahl erfüllen, was eine leichte Verbesserung gegenüber 11 % im Jahr 2022 darstellt. Während der Fleisch- und Fischkonsum zunehmend reduziert wird, bleibt der Konsum von Milchprodukten im Vergleich dazu auf tieferem, aber dennoch relevantem Niveau konstant.

Pflanzliche Milchproduktalternativen wie Hafer- und Sojamilch gewinnen zwar an Marktanteil, bleiben jedoch im Vergleich zu Kuhmilch deutlich weniger verbreitet. Insbesondere pflanzliche Joghurtalternativen haben mit einem Marktanteil von 4.8 % im Jahr 2024 weiterhin einen marginalen Anteil am Gesamtmarkt.

Haferdrink gilt als die ökologisch nachhaltigste Milchproduktalternative, während Sojamilch mit ihrem hohen Proteingehalt ernährungsphysiologisch am nächsten an Kuhmilch heranreicht. Milchproduktalternativen können Kuhmilchprodukte teilweise ersetzen, sollten jedoch mit kritischen Nährstoffen (z.B. Calcium) und Spurenelementen angereichert sein, um eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherzustellen. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass diese Milchproduktalternativen aufgrund ihres hohen Verarbeitungsgrades sowie der teilweise enthaltenen zugesetzten Salze und Zucker nicht ohne Einschränkungen sind. Kuhmilchprodukte bleiben eine wichtige und gesunde Nährstoffquelle, insbesondere zur Deckung des Calciumbedarfs, und sind auch in den neuen Ernährungsempfehlungen des Bundes vom September 2024 weiterhin ein wichtiger Bestandteil. Dennoch ist ein übermässiger Konsum von Kuhmilch mit erheblichen ökologischen Belastungen verbunden. Daher empfehlen wir einen bewussten und gemäss den nationalen Ernährungsempfehlungen orientierten Konsum.

Wir danken der Danone Schweiz AG, welche das Forschungsprojekt finanziell unterstützt hat.

Weiter Informationen zur Studie finden Sie unter: http://www.ernaehrungsatlas.ch/

20 Seiten, ISBN: 978-3-906057-47-7